Unser Körper steuert sein Aktivitätsniveau über ein wichtiges Hormon, das Cortisol. Damit wird sicher gestellt, dass jederzeit die richtige Menge an Energie bereit steht. Sinkt Cortisol ab, kommt Melatonin zum Zuge; unter diesem Hormon können Ruhephasen für die Verdauung, einen guten Schlaf und viele andere wichtige Prozesse genutzt werden.
Dieser Tagesrhythmus wird von äußeren Zeitgebern stabilisiert: Sonnenlicht, Dunkelheit, körperliche und geistige Aktivität, Mahlzeiten. Sind diese zu schwach weiß unser Körper nicht mehr genau, welche Tageszeit wir haben und welches Aktivitätsniveau er braucht. Dann sinkt Cortisol nicht mehr ab und bleibt dominierend.
In unserer modernen Industriewelt werden diese Zeitgeber immer schwächer. Tags sind wir drinnen und haben kein Sonnenlicht. Abends und nachts ist es durch Kunstlicht nie wirklich dunkel. Unser Aktivitätsprofil kennt kaum regelmässige Ruhephasen und auch unsere Mahlzeiten kennen oft kaum feste Zeiten.
Neben dem 24-Stundenrhythmus ist unser Körper jederzeit in der Lage sehr schnell Energie zu mobilisieren. Das ist ein Erbe unserer Entwicklungsgeschichte, während derer wir jederzeit schnell auf Feinde und Gefahren reagieren können mussten.
Diese schnelle Reaktion heisst deshalb auch "Fight-and-Flight-Mode" oder Kampf-und-Flucht-Modus. Dann mobilisiert Cortisol alle Energiereserven, damit unser Körper abwehrbereit ist.
Auch heute noch wird diese Reaktion sehr oft abgerufen und zwar immer dann, wenn unser Körper eine Situation als Stress interpretiert. Das ist sehr oft der Fall, denn unser Körper ist ja nicht für unsere Hochleistungswelt entwickelt. In unserer heutigen industrialisierten Welt müssen wir in der Regel aber nicht körperlich agieren. Daher bleiben die Stresshormone und die durch sie freigesetzte Energie unverbraucht in unserem Körper.
Das ist der Grund, warum Stress heute für Viele von uns so schädlich ist. In der Abbildung kann man zum Beispiel sehen, welche Folgen Schlafmangel auf unseren Blutzuckerspiegel hat. Schon nach 5 Nächten mit wenig Schlaf haben ansonsten gesunde junge Männer krankhaft erhöhte Blutzuckerspiegel. Damit erhöhen sie nicht nur ihr Risiko für die Entwicklung eines Diabetes, sondern die erhöhten Blutzuckerspiegel führen auch zu einer erhöhten Speicherung von Fett und damit zu Übergewicht.
Experten machen die Tatsache, dass wir im Schnitt immer kürzer schlafen und immer früher aufstehen mit verantwortlich für die weiter zunehmende Zahl von Übergewichtigen.
Stress führt also zu erhöhten Stresshormonspiegeln und damit zu Gewichtsproblemen.
Stress hat aber noch eine ganze Reihe weiterer Folgen. Die hohen Cortisolspiegel führen neben Schlafproblemen auch zu Muskelabbau, einem schwachen Immunsystem und zu seelischen Problemen. Und aus all diesem resultiert: noch mehr Stress! Ein Teufelskreis, in den in unserer Leistungsgesellschaft immer mehr Menschen hinein geraten.
Wie kann man also aus der Stressspirale aussteigen:
- Stoffwechseloptimiert essen!
- Stress abbauen
- Entspannungsverfahren erlernen und im Alltag nutzen
- mehr Bewegung in den Alltag integrieren
- für guten Schlaf sorgen
- auf einen klaren Tagesrhythmus achten.
Doch Vorsicht! Auch Veränderungen von Gewohnheiten sind stressig. Daher lieber mit Augenmass und Gelassenheit vorgehen. Kleine Veränderungen wirklich umsetzen bringt eine ganze Menge.
Wollen Sie aus der Stressspirale aussteigen? Ich helfe Ihnen gerne! Rufen Sie mich an.